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Frank Günther: „Shakespeares Sprachwunderwelten“
Shakespeare hat in seinem Gesamtwerk a great feast of language angerichtet, wie es in „Love’s Labour’s Lost“ heißt – ein „großes Schlemmermahl der Sprache“. Nur eben leider ein Schlemmermahl der englischen Sprache, bei dem die einzelnen Gänge und Gerichte von der Suppe über Vorspeise bis zum Dessert aus den ganz speziellen Eigenheiten und Möglichkeiten der englischen Syntax, der englischen Grammatik, der englischen Phonetik und der englischen Lexikalik zubereitet wurden, obendrein auch noch in den alten Kasserollen des elisabethanischen Englisch. Rezepte kann man nachkochen – aber wie kocht man Shakespeares Sprachfestmähler in einer Übersetzung nach, wenn die Zutaten aus dem deutschen Sprachgemüsegarten kommen müssen und ganz anders schmecken und duften als die englischen?
Der Abend wird eine Reise durch Shakespeares grob elegante, gedrechselt schlichte, derb sensible, obszön geschliffene, pathetisch lakonische, kalauernd lyrische, hochtönend gossenhafte, blödelnd vergrübelte, wortspielerisch konkrete, zum Weinen komische, tragisch albernde gereimte und ungereimte Sprachwelt. Frank Günther, der in den vergangenen dreißig Jahren Shakespeares Gesamtwerk übersetzt hat, erzählt in seinem One-Man-Act von befremdlichen Wörtern, Sätzen und Dialogen aus Shakespeares Sprach-Kosmos – nebst ihrer tieferen Bedeutung.
„Abenteuerliche Reise in Shakespeares Sprachwunderwelten“ – Lecture-Performance mit dem Shakespeare-Übersetzer Frank Günther | 12.11. | Sonnabend | 17 Uhr | Deutsches Hygiene-Museum, Hörsaal | Abendkasse: 10/6€