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2. Jenaer Hörsaal-Slam

26. November 2016 um 19:30 — 22:00

Veranstaltungsort

Hörsaal 1
Carl-Zeiss-Straße 3
Jena, Deutschland

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— ER IST ZURÜCK! —

Nach dem fulminanten und restlos ausverkauften Auftakt im Frühjahr folgt nun die Wintersemester-Ausgabe des Jenaer Hörsaal-Slams. Es werden Funken das Fliegen, Herzen das Brechen, Münder das Heruntersacken und unser Hörsaal 1 das Jubeln lernen, wenn in drei Vorrunden lokale Helden vs. regionale Giganten vs. einige der bekanntesten Slammer im deutschsprachigen Raum antreten.

Eine Kooperation von FSR Germanistik Jena, Livelyrix und Thüringer Highslammer.

— Im Line-Up stehen —

Featured Poet:
Patrick Salmen (Dortmund)

Team National:
Christian Ritter (Berlin)
Dominique Macri (Marburg)
Dalibor (Frankfurt)

Team Regional:
Julius Fischer (Leipzig)
André Herrmann (Hypezig)
Josefine Berkholz (Leipzig)

Team Lokal:
Benjamin Baumann (Jena)
Steve Kußin (Jena)
Arndt Ulrichsen (Jena)

Moderiert wird das Spektakel von Christian Meyer (The Fuck Hornisschen Orchestra)

2. Jenaer Hörsaal-Slam
Samstag, 26. November 2016
Jena, Carl-Zeiss-Straße 3, Hörsaal 1
Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr
Tickets gibt es dieses Mal direkt im Unishop in der Carl-Zeiss-Straße für 7 / 9 € (keine VVK-Gebühr!)
Oder online: http://www.uni-shop-jena.de/Hoersaal-Slam-am-2611201 (plus Versandkosten!)
Falls es eine Abendkasse geben sollte, gibt es dort Karten für 8 / 10 Euro (wir rechnen wie letztes Mal mit ausverkauftem Haus, also sichert euch die Tickets am besten frühzeitig!)
Ermäßigungsberechtigt sind Schüler*innen und Studierende aller Thüringer Hochschulen – unbedingt die Thoska mitbringen!

— Es folgen Beschreibungen der Teilnehmer*innen von Friedrich Herrmann, Organisator des Jenaer Hörsaal-Slams —

Patrick Salmen (Dortmund)

Wer niemanden sonst aus dem Poetry Slam kennt, hat vermutlich alle Videos von Patrick Salmen rauf und runter geschaut und zwei Bücher von ihm zu Hause stehen. Mit einer Stimme wie in schottischem Whisky gedünsteter Räucherlachs und einem Bart, in dessen Richtung nach Schweden emigrierte Berlin-Hipster 5 Mal täglich ihren Gebetsteppich ausrichten, ist Patrick Salmen vor knapp 7 Jahren zu DEM Slam-Phänomen in Deutschland emporgeschossen. Mittlerweile ist der Wuppertaler außerdem Showmaster, Rapper, Moderator, Kinderbuch-Autor, Solokünstler und kongenialer Erfinder von absurden Wortspiel-Rätseln. Als Feature steht er außerhalb des Wettbewerbs und wir dürfen ihm hier – komme, was wolle – zwei Mal 10 Minuten lauschen. Ein entzücktes “Hach!” ist alles, was ich dazu noch seufzen kann.

Christian Ritter (Berlin)

Der erste Starter für’s Team National ist der ehemalige Leistungsslammer und Wahlberliner Christian Ritter, bekannt für seinen Mix aus furiosen stimmlichen Nachahmungen und trockenen Punchlines. Dass ihm das im Laufe der Jahre allerhand Siege und Titel eingebracht hat, könnte niemandem egaler sein als ihm selbst – mit all seiner Slam-Erfahrung schwebt er mittlerweile ein wenig über den Dingen, was seine Auftritte umso charmanter macht. Sein Hit aus diesem Jahr: “Teenager-Mädchen”. Dabei bitte keinen O-Saft trinken, es sei denn, ihr mögt euren Laptop in orange-gesprenkelt.

Dominique Macri (Marburg)

Warum Dominique Macri sich überhaupt die Mühe macht und Texte schreibt, ist umstritten. Fest steht, dass die Marburgerin so schnörkellos und souverän improvisieren kann, dass sie es tatsächlich kaum nötig hätte. Darüber hinaus macht sie Spoken Word vom Feinsten – richtig Lyrik und so, eine Meisterin der leisen Töne. Und dazu diese Stimme! Wie ein Federbett zum Reinkuscheln und den-ganzen-Sonntag-drin-liegen-bleiben. Und wenn man dann da drinnen so schlummert, treffen einen die kritischen Töne und harten Themen umso zielgenauer.

Dalibor (Frankfurt)

Wer bei Poetry Slam an hibbelige Mittzwanziger und hastigen Wortschwall denkt, der wird durch Dalibor eines Besseren belehrt. Er ist der Zen-Meister des Slams, ruhig und getragen führt er sein Publikum durch Spoken-Word-Kunstwerke, die sich nicht anbiedern oder auf den schnellen Gag zielen, in denen jede Metapher präzise platziert ist und kein Vergleich auch nur ein kleines bisschen schief hängt. Gemischt mit den wohl besten Beatbox-Fähigkeiten, die die Slam-Szene zu bieten hat, erhöht jeder einzelne von Dalibors Texten für einige Minuten die Erdanziehungskraft, besonders für die Kinnlade.

Julius Fischer (Leipzig)

Julius Fischer macht vor, was aus Menschen werden kann, die in Gera geboren sind. Groß geworden ist der erste Starter für’s Team Regional als slammender Tour-Poet, heute ist er weit mehr als das: Mit dem The Fuck Hornisschen Orchestra (zusammen mit Christian Meyer) bügelt er bundesweit die verknarzten Musik-Kabarett-Bühnen zurecht, seit mittlerweile 3 Jahren auch den MDR (Comedy mit Karsten). Er gehört zum Ensemble der bekanntesten Lesebühne der Republik (Die Lesedüne) und ist erfolgreicher Buchautor. Was an diesem Abend zählt, ist natürlich nicht sein Fame, sondern seine Texte. Und die sind wie er: Zum Knuddeln, zum Vor-Lachen-Weinen, zum Vor-Weinen-Lachen, zum Unbedingt-Liebhaben-Müssen.

André Herrmann (Hypezig)

Jede Szene hat ihre coolste Sau, die Slam-Szene hat André Herrmann. Dieser Mann hat das Wort Hypezig erfunden. Das stimmt wirklich. Stets in schwarz gehüllt und mit mehr Twitter-Followern als der Papst, gibt sich André niemals die Blöße einer schlechten Punchline. Folgerichtig schreibt er mittlerweile für’s Fernsehen und hat sich zum berüchtigsten Comedy-Roaster nördlich der Alpen gemausert. Man munkelt, sein Debütroman „Klassenkampf“ soll bald verfilmt werden. Wenn der Regisseur DAS vergeigt, darf er sich auf den Roast des Jahrzehnts gefasst machen.

Josefine Berkholz (Leipzig)

Josefine Berkholz macht Spoken Word nach amerikanischen Vorbild: Es geht kritisch zu, anklagend, aufrüttelnd, emotional. Dabei setzt sie weder auf den Holzhammer noch auf Lautstärke, sondern auf präzise sprachliche Bilder und bewegende Geschichten. Ihre pointierte und bissige Vortragsweise sorgt dafür, dass man ihren Texten, die oft unbequeme Themen verhandeln, gebannt lauschen kann. Dazu schafft sie Zitate für die Ewigkeit. Zum Beispiel dieses, was sich jeder Slammer und jede Slammerin als Lebensmotto auf den Unterarm tätowieren könnte: “Wir haben so wenig Zeit zu beweisen, dass es uns gibt.”

Steve Kußin (Jena)

Der freie Autor und Storyteller Steve Kußin eröffnet die Lokalrunde. Er gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Thüringer Nachwuchsliteraten, hat hier alle Literaturpreise und Stipendien abgeräumt, die der kleine Freistaat zu bieten hat. Dass er sich in diesem Jahr auf eine kleine Affäre mit dem Poetry Slam eingelassen hat, freut uns als Veranstalter riesig, denn er bringt durch seinen subtilen Humor und seine unverwechselbaren Figuren eine eher Slam-untypische Facette mit. Manche werden ihn auch vom Improtheater (Rababakomplott) oder von der Jenaer Lesebühne (Sebastian ist krank) kennen. Herrlich-skurril und unangepasst, ein echtes Original, ganz Steve, ganz Kußin.

Benjamin Baumann (Jena)

Benjamin Baumann ist noch so einer, der mit jedem Slammer-Klischee bricht. Der Lyriker und Philosoph aus Jena ist erst seit diesem Jahr auf Slam-Bühnen zu sehen und bringt hochpolitische Texte mit, die mit plattem Gegen-Rechts-Bashing oder Weltverbessungskitsch rein gar nichts zu tun haben. Seine Wortspiele und Assoziationsketten sind sprachliche Augenöffner, sie protestieren und klagen an. Seine diesjährige Veröffentlichung in der Demenz-Anthologie „Geblitzdingst“ (hrsg. von Lars Ruppel) ist ein großes Ausrufezeichen – eine echte Bereichung, nicht nur für Jenaer Szene, sondern für jedes Line-Up!

Arndt Ulrichsen (Jena)

Noch ein Newcomer aus Jena und was für einer! Arndt Ulrichsen macht auf der Slam-Bühne alles, von frei vorgetragener Lyrik nach großem Vorbild, über Vegetarier-Texte bis hin zu Collagen aus Kloschmierereien. Während sich viele Slammer auf einen bestimmten Stil festlegen, mäandert Arndt fröhlich durch die Welt der unendlichen Formen und Möglichkeiten. Eine echte Wundertüte – und bei allem, was er anpackt, kommt Freude auf. Bei den diesjährigen Thüringen-Meisterschaften ist er dermaßen fulminant eingeschlagen, dass es 700 Leuten in der Weimarhalle die Sprache verschlagen hat. Dieser Mann ist bereit für die ganz große Bühne – bereit für einen der fettesten Slams, den Jena je gesehen hat – für uns!